10.9.2020 | City Kino Wedding | 19 Uhr
Eine tragische Romanze in Nairobi: Kena und Ziki, deren Väter gerade im Wahlkampf gegeneinander antreten, verlieben sich unsterblich ineinander. Dabei ist die Familienfehde jedoch das kleinere Problem. Noch schwieriger sind nämlich das gesetzliche Verbot beziehungsweise die gesellschaftliche Ächtung von Homosexualität.
Sexistische und homosexuellenfeindliche Witze sind an der Tagesordnung, in der Kirche wird die heterosexuelle Ehe gepredigt und das Lebensziel ein jeder Keniarein sollte es sein, einst eine gute Hausfrau und Mutter zu werden. Mit all dem können Kena und Ziki nichts anfangen, ebenso wenig wie mit der verbitterten Konkurrenz ihrer Väter. Und doch oder vielmehr gerade deswegen wird den beiden all das zum Verhängnis.
Die kenianische Filmemacherin Wanuri Kahiu findet für diese tragische Geschichte eine farben- und lebensfrohe Bildsprache, die ohne Probleme kleinzureden keinen Raum für schwere Trübsal lässt. „Afro Bubblegum“ nennt die Regisseurin dieses Prinzip, das eine afrikanische Lebenswirklichkeit jenseits bedrückender Bilder von politischen Konflikten, Hungersnöten und Gewalt sichtbar machen möchte.
„Rafiki“ ist eine junge Romanze im besten Sinne. Mit ihrer bunten, aber niemals artifiziellen Farbgebung und der passgenauen Dosis rosa Kitsch vermittelt Kahiu nicht nur ein lebendiges Bild ihres Heimatlandes, sondern vor allem das Gefühl jugendlicher Liebe.
Filmkritik auf filmloewin.de
Im Anschluss an den Film spricht FILMLÖWIN-Gründerin Sophie Charlotte Rieger mit den Gäst:innen Sookee, Musikerin und Mitglied bei der Queer Media Society, und Moderator Tarik Tesfu unter anderem darüber, welche Rolle queere Geschichten in Fernsehen und Kino aktuell spielen, wann eine Geschichte für uns überhaupt „queer“ ist und welche Bedeutung diese filmischen Erzählungen für unser Zusammenleben als Gesellschaft haben.
Mit dieser Veranstaltungen wollen wir auch die Arbeit der Queer Media Society in den Fokus stellen, die sich für eine gleichberechtigte Teilhabe und Repräsentation queerer Personen in den Medien engagiert.
Die Veranstaltung vom 10.9.2020:Mit dieser Veranstaltungen wollen wir auch die Arbeit der Queer Media Society in den Fokus stellen, die sich für eine gleichberechtigte Teilhabe und Repräsentation queerer Personen in den Medien engagiert.
GÄST:INNEN
Foto: Katja Ruge
sookee ist seit mehr als 15 Jahren in der Rap-Szene aktiv und schafft durch mittlerweile sechs Alben, unzählige Kollabos, Auftritte bei öffentlichen Podien, an Universitäten und in Workshops Räume, die gesellschaftliche Versänderungen voranbringen. Sookee wird als Rolemodel von Mädchen, Frauen und Queers in der Popkultur wahrgenommen und ihr Output als anspruchsvoll charakterisiert. Als Musikerin und Aktivistin ist sie die aktuelle Trägerin des Louise-Otto-Preises, Ambassador des sozialen Projekts „Musik-Bewegt“, Patin für zwei Schulen der Kampagne “Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage” und engagiert sich politisch als bekennende Antifaschistin für weitere zahlreiche Initiativen. Darüber hinaus ist sie Mutter und ihren Bekanntheitsgrad und ihre große Außenwirkung nutzt sie, um Dialoge zu begünstigen – auch zwischen Groß und Klein.
Nach über 15 Jahren Bühne und sieben Solo-Releases verabschiedet sich sookee im November 2019 von ihrer aktiven Rolle als Pionierin des queerfeministischen Rap, um sich als Sukini mit ihrem aktuellen Album „Schmetterlingskacke“ (VÖ Ende September 2019) voll und ganz auf die Familienmusik zu konzentrieren. Eine Dekade radikaler Kämpfe weicht nun einer Zeit der sanften Utopien.
Nach über 15 Jahren Bühne und sieben Solo-Releases verabschiedet sich sookee im November 2019 von ihrer aktiven Rolle als Pionierin des queerfeministischen Rap, um sich als Sukini mit ihrem aktuellen Album „Schmetterlingskacke“ (VÖ Ende September 2019) voll und ganz auf die Familienmusik zu konzentrieren. Eine Dekade radikaler Kämpfe weicht nun einer Zeit der sanften Utopien.
Mehr zu Sukini findet ihr hier: https://www.universal-music.de/sukini
Foto: Kristina Kast
Tarik
2015 startete Tarik seine Netzkarriere mit der Video-Kolumne „Tariks Genderkrise”, in der er klassische Rollenbilder auf die Schippe nimmt, sich mit Humor für die Gleichberechtigung aller Geschlechter einsetzt und gegen Rassismus, Sexismus, Homo-, Trans- und Islamfeindlichkeit positioniert. Von 2017 bis 2019 war Tarik als Host für das ZDF-Online-Format „Jäger & Sammler” unterwegs, das 2017 sowie 2020 u. a. für den Grimme-Preis und 2018 für den Grimme Online Award nominiert wurde. 2019 gewinnt das Video Stadt. Land. Heimat., in dem der Moderator durch Deutschland zieht und sich der Frage widmet: Braucht Deutschland ein Heimatministerium? den CIVIS – Europas Medienpreis für Integration. Im selben Jahr launcht der Gendertainer „Tariks Trallafitti Show”: Eine Bühne, zwei Prominente und ein Gastgeber, der mit Witz & Lametta dem Patriarchat die Stirn bietet.
Tarik gehört zum Cast der „Vogue”-Kampagne: #representationmatters und hält regelmäßig Vorträge, führt Workshops und moderiert Veranstaltungen, so das „Jugendaktionscamp der Aktion Mensch”, für „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage” oder die „Paypal Summer Games”.
Tarik gehört zum Cast der „Vogue”-Kampagne: #representationmatters und hält regelmäßig Vorträge, führt Workshops und moderiert Veranstaltungen, so das „Jugendaktionscamp der Aktion Mensch”, für „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage” oder die „Paypal Summer Games”.